Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass es seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
Gott? Wer ist das eigentlich? Diese Frage ist schon uralt, denn so haben die Menschen schon seit eh und je gefragt. Und diese Frage nach Gott begleitet uns auch durch das ganze Leben. Nur wer wirklich und ehrlich nach Gott fragt, dem wird Gott ganz nahe sein. Auf diese Urfrage nach Gott haben Theologen und Philosophen im Laufe der Geschichte immer zu antworteten versucht, manchmal einfach und verständlich, wissenschaftlich, aber auch sehr oft kompliziert oder arrogant. Wer Gott wirklich ist, das kann nur er uns selber sagen. Und ER hat es schon oft getan, indem er sich uns geoffenbart hat. Aber erst wer sich Gott im Glauben öffnet, dem wird diese Gottes-Erfahrung geschenkt. Zeugnisse solcher Gotteserfahrung werden uns in der Hl. Schrift, im Alten wie auch im Neuen Testament geschenkt. Und da geht es immer um gelebten Glauben. So hat auch Mose mit Gott zu tun bekommen. Gott hatte ihn beauftragt, das schwache, ohnmächtige Volk Israel aus der Übermacht Ägyptens zu befreien und es durch die weglose Wüste in das verheißene, in das gelobte Land zu führen. Moses aber fühlte sich überfordert. Auch er hätte Gott gerne von Angesicht zu Angesicht geschaut. Und wirklich: Gott offenbarte sich ihm: „Der Herr aber stieg in der Wolke herab – so haben wir es in der Lesung gehört - und stellte sich dort neben ihn hin ... Der Herr ging an ihm vorüber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue.“ Gott also ist kein unberechenbarer, furchterregender Gott. Er ist ein Gott, dem Moses – und auch alle Menschen - sich ganz und vorbehaltlos anvertrauen können, ein Gott, der es richten wird, wenn alles aussichtslos und unmöglich erscheint. Im heutigen Evangelium ist dieser Gedanke noch einmal schön aufgegriffen: „Jeder, der an ihn glaubt, geht nicht zugrunde, sondern hat das ewige Leben“. Der Apostel Paulus hat es im 2. Korintherbrief so ausgedrückt: Wir werden in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; wir werden verfolgt und fühlen uns nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht getötet. Nur eines ist in unserem Leben also wirklich wichtig und notwendig. An Gott glauben. Dann wird er sich uns offenbaren und wir werden ihn erfahren dürfen. So wird Gott dann wirksam in unserem Leben und in unserer Welt als Schöpfer, Jesus als unser Bruder und Freund auf all unseren Wegen und als Hl. Geist, der uns erleuchtet, tröstet und ermutigt.