Kreuz

 

 

 

 

6. Sonntag der Osterzeit

Lesejahr C

 

 

 

Evangelium: Johannes 14, 23-29

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.


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Gedanken zum Evangelium

An diesem Sonntag feiern wir in Österreich den Muttertag. Unser Denken aber vor allem unser Dank soll heute besonders unseren Müttern gelten, für alles, was sie für uns auf sich genommen haben. Sicher weiß kein Mensch wirklich, was er seiner Mutter - und wohl auch seinem Vater - im Laufe seines Lebens alles abverlangt und zugemutet hat. Wahrscheinlich konnten auch die Eltern nicht zu allem und jedem gleich ein freudiges Ja und Amen gesagt haben und oft werden sie sich auch erst zu dem durchgerungen haben, wofür wir ihnen heute dankbar sein dürfen. Natürlich kann es auch einiges gegeben haben, was sie aus Unvermögen oder mangels besseren Wissens ihren Kindern schuldig geblieben sind, aber auch das ist Teil ihres und unseres Lebens, ein Teil ihres und unseres Weges der Liebe. Wenn wir uns das Liebesgebot Jesu zu Herzen nehmen, sollten wir uns vor Augen halten, dass die Liebe immer ein Weg ist, den es zu gehen gilt, ein Weg mit Hürden, mit Hindernissen, Windungen und Kreuzungen. Jesus zeigt uns, wie wir diesen Weg bewältigen können, denn diese inneren und äußeren Auseinandersetzungen sind auch ihm in seinem Erdenleben nicht erspart geblieben. Jesus gibt uns in einer anderen Bibelstelle einen ganz konkreten Auftrag: Liebet einander, wie ich euch geliebt habe. Was wurde uns nicht schon alles als Wahrheit oder als Freiheit den Menschen aufgetischt. Ähnlich ist es auch mit dem Wort Liebe. Wie Pilatus mit Recht die Frage stellte "Was ist Wahrheit?", müssen auch wir die Frage stellen "Was ist Liebe?" Unzählige Antworten sind möglich, sehr viele Antworten werden auch gegeben, denn jeder Mensch sucht für sich seine eigene Antwort. Vermutlich bedeutet es immer auch etwas anderes, wenn jemand sagt: "Ich liebe dich". Jesus hat uns auch keine Erklärung hinterlassen, wie wir das Wort Liebe verwenden oder verstehen sollen. Aber er hat uns ein Beispiel gegeben, ein Beispiel, um das wir nicht herumkommen, über das wir immer wieder stolpern werden. Sein Beispiel hat viele Bedeutungen. Dazu kann die liebevolle Zuwendung zu den Menschen gehören, denen wir begegnen, den Kranken, den Armen, den Kleinen, den von Schuldgefühlen Bedrückten. Dazu gehört Freundschaft, Vertrautheit und Nähe, wie etwa zu Petrus, Johannes oder zu Maria von Magdala. Dazu gehören Begegnungen wie die mit Nikodemus, Jairus oder dem Pharisäer Simon. Im Wie der Liebe Jesu können wir aber auch viel Zärtlichkeit, Leidenschaft, viel Hochachtung und Respekt vor jedem Menschen erkennen. Heute sagt Jesus: Wenn jemand mich liebt, wird er auch an meinem Wort festhalten... und, der Heilige Geist, den der Vater senden wird, wird euch alles lehren und euch erinnern, was ich gesagt habe. Ja, das ist es was wir uns wünschen sollen, dass wir in der Liebe zu Jesus Christus und zu unseren Mitmenschen immer mehr wachsen. Dass aus unseren Kindern, die sehr viel Liebe brauchen, Erwachsene werden, die Liebe nicht nur konsumieren, sondern auch weiter geben können. Dass aus Erwachsenen mütterliche und väterliche Menschen werden, die für einander sorgen und Verantwortung übernehmen. Dass aus Müttern und Vätern Großeltern werden, die den nachfolgenden Generationen jenen Halt und Rahmen geben, den diese zur ihrer Entfaltung brauchen. In diesem Sinne ist Liebe mehr als eine Tat, mehr als eine Haltung oder Einstellung. In diesem Sinne ist Liebe eine lebenslange Herausforderung, die sich uns immer neu stellt. An Jesus können wir erkennen, dass es sich lohnt, diesen Weg der Liebe zu gehen und auch zu leben

 

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