Kreuz

 

 

 

 

6. Sonntag der Osterzeit

Lesejahr C

 

 

 

Evangelium: Johannes 14, 23-29

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.


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Gedanken zum Evangelium

Nur noch zwei Wochen sind es bis Pfingsten und im Evangelium hören wir die Worte aus den Abschiedsreden Jesu. Diese Worte hat Jesus im Abendmahlssaal gesprochen, bevor er für uns Menschen freiwillig das Leiden und den Tod am Kreuz auf sich nahm. Jesus bereitet die Apostel schon jetzt auf die Stunde seines Abschieds von dieser Welt vor, und er verheißt ihnen einen Beistand, der allezeit bei ihnen bleiben wird: den Heiligen Geist als Tröster. Die Apostel verstanden vieles von dem nicht, was ihnen Jesus von seinem himmlischen Vater aus offenbarte und mitteilte. Doch er sagte: Der Heilige Geist wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Und so ist es dann auch eingetreten: Nachdem Jesus gestorben und am dritten Tag von den Toten auferstanden war, erschien er vierzig Tage hindurch den Jüngern und Aposteln. In dieser Zeit gab er ihnen verschiedenste Belehrungen und Anweisungen. Dann fuhr er in den Himmel auf (Christi Himmelfahrt). Am fünfzigsten Tag nach Ostern schließlich (Pfingsten) wurde der Heilige Geist auf alle ausgegossen, die an Jesus glaubten. Dieser Geist hat die Apostel wirklich an alles erinnert, was Jesus gesagt und getan hatte. In den Evangelien wurden die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben Jesu und seine Worte unter dem Beistand eben dieses Heiligen Geistes getreu und ohne Beimischung von Irrtum aufgeschrieben. Auch heute noch ist Jesus unter uns gegenwärtig im Heiligen Geist. Er bleibt bei seiner Kirche bis ans Ende der Zeiten und führt sie in alle Wahrheit ein. Das ist die große Verheißung: Wenn es auch Menschen sind, die an Jesus glauben und sein Evangelium verkünden, der Beistand des Heiligen Geistes bleibt der Kirche zugesagt bis ans Ende der Zeiten, sodass sie im wahren Glauben nicht irre gehen kann. So ist die Kirche als Stiftung Christi und Werk Gottes von ihrem Wesen her unzerstörbar, trotz aller Stürme von innen und außen, die sie im Lauf der Geschichte zu erfahren hat. Heißt das, dass wir uns als bereits glaubende katholische Christen nicht mehr zu bemühen brauchen um diesen Glauben? Nein, wirklich nicht! Gerade in der heutigen Zeit ist mitunter ein erschreckendes Defizit in der Kenntnis grundlegender Glaubensinhalte festzustellen. Es scheint so, dass der Glaube vieler Menschen und das, was sie vom Glauben wissen, noch stark in den Kinderschuhen stecken geblieben ist. Auf allen möglichen Lebensgebieten bilden sich die Menschen fort, aber der Bereich des Glaubens wird oft sträflich vernachlässigt. Und, wie sieht es bei uns? Bemühen wir uns noch um das regelmäßige, ja tägliche Gebet, vielleicht auch ab und zu auch um eine geistliche Lesung aus der Heiligen Schrift? Wollen wir uns den Glauben, der der Kirche zur treuen Bewahrung und Verkündigung übergeben ist, auch persönlich aneignen. Wenn das so ist, dann werden wir bald entdecken, dass unser Glaube eine Kraftquelle ist für das ganze Leben. Wir werden diese Freude aus dem Glauben auch mit anderen teilen wollen. Da heißt es also ansetzen: Wenn der Mensch sich öffnet für das Wirken des Heiligen Geistes, wenn wir selber unseren Beitrag leisten, kann uns der Heilige Geist ergreifen und umwandeln zu neuen Menschen in Christus. Freilich ist auch dieses bescheidene Tun, welches wir vollbringen können - diese Mitwirkung mit der Gnade Gottes eben – auch wieder nur ermöglicht und getragen von der Gnade Gottes! Versammeln wir uns auf geistige Weise im Abendmahlssaal wie die Apostel und Jünger, zusammen mit Maria und den gläubigen Frauen. Bitten wir Gott um das Geschenk des Heiligen Geistes - für uns selber, für unsere Familien und Freunde, für die Pfarrgemeinde, für die ganze Kirche und für die Welt!

 

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