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Lesejahr C
Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, 
Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas.
Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündigte dort überall Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. So erfüllte sich, was im Buch der Reden des Propheten Jesaja steht: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. 
Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt. 
Dem heutigen modernen  Menschen sagen die Worte Umkehr und  Versöhnung leider sehr wenig. Wir tun uns einfach sehr schwer damit. Obendrein  ist es für unseren menschlichen Stolz schwer zuzugeben, dass wir etwas falsch  gemacht haben oder sich geirrt hat. Viele Menschen wollen oft niemandem  gegenüber verantwortlich sein und da mag es dann erst einmal wie eine Provokation sein, diese Wort Gottes zu  hören, wir sollten umkehren.
Johannes der Täufer hat  sich nicht gescheut, die Dinge beim Namen zu nennen. Ohne Scheu getraute  er sich die Sünden und falschen   Umgangsformen der Menschen aufzuzeigen. Er ist aufgetreten  als letzter der Propheten des Alten Bundes, um dem kommenden Messias die Wege zu bereiten. Er rief  das Volk Israel zu Umkehr und Buße auf. Sicher war   das für manche Ohren sehr hart, ja zu hart, sie wollten lieber eine   Botschaft hören, die sie in ihrem Tun  bestätigte und ihrem Stolz schmeichelte. Doch viele spürten: Dieser Prophet hat ja doch recht. Er formuliert es zwar etwas zu hart, aber er meint es gut. Er  möchte uns wieder zu Gott führen, den wir durch unsere Sünden verlassen haben.  Er möchte uns helfen, die verlorengegangene Beziehung zu unseren   Mitmenschen  wieder zu entdecken. 
Viele nahmen seine  Worte an und ließen sich als Zeichen ihrer Umkehr im Jordan taufen.
Als Jesus, der Messias, dann erstmals  öffentlich auftrat, da waren auch seine ersten Worte: "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium!" Die   Worte  Jesu zeigen uns: Die Welt liegt im Argen. Es ist keine heile Welt, die wir  vorfinden. Und auch wir selbst sind in vielfältige Bande   der Sünde und des  Todes verstrickt. Zugleich aber gibt uns Jesus Hoffnung: Bekehrung ist möglich, weil Gott sich dem  sündigen Menschen   zugewandt hat. Gott hat den Anfang gemacht. Er ist es,  der uns wieder   mit sich versöhnen möchte. Dazu hat er uns den verheißenen  Messias   gesandt, dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern. Nicht wir haben Gott    geliebt, sondern Gott hat uns zuerst geliebt. Und weil wir seiner vergebenden Liebe  absolut sicher sein können, ist es für uns leicht umzukehren und uns der  barmherzigen Liebe unseres himmlischen Vaters ganz auszuliefern und  anzuvertrauen!
Gott macht dem  Sünder, der wieder umkehrt und sich auf den rechten Weg   macht, keine Vorwürfe,  sondern, er empfängt ihn mit offenen Armen!
Wir haben die Gnade empfangen, den Erlöser Jesus Christus bereits im Glauben anzunehmen. Die Taufe auf den Namen des dreifaltigen Gottes  hat uns schon Anteil geschenkt am Reich Gottes. 
Leider fallen wir manchmal zurück in die Gewohnheiten des alten Menschen der Sünde.
Wir wollen daher diese Zeit des Advents nutzen, um uns  wieder selber zu prüfen. Sicherlich sind auch wir in manchen wichtigen  Dingen lau   geworden: sei es im Gebet, in der geduldigen und hilfsbereiten Zuwendung zum Bruder oder zur Schwester in Not, im Stiften von Frieden und Eintracht, im  Gewähren von Verzeihung und Versöhnung.
Wir alle sind  eingeladen, öfters das Sakrament der Buße und der Eucharistie zu empfangen, um  durch das Blut Christi reingewaschen zu   werden von allen Sünden und um Kraft zu empfangen für den täglichen Lebenskampf mit all seinen Sorgen und Problemen,  mit seinen Leiden, aber auch Freuden.
Lassen wir uns den Frieden Christi schenken, den die Welt nicht geben kann. Und geben wir diesen  Frieden weiter an alle Menschen um uns. Dann   werden wir Weihnachten mit frohem  und gläubigem Herzen erwarten. 
( Blicken wir heute besonders auch auf die unbefleckt  empfangene Jungfrau und Gottesmutter Maria, deren Fest wir heute feiern. Auch sie  zeigt   uns Sündern den Weg zum himmlischen Vaterhaus und zum ewigen Leben bei Gott. )