Kreuz

 

 

 

 

CHRISTI HIMMELFAHRT
Lesejahr A

 

 

 

Evangelium: Matthäus 28, 16-20

In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.


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Gedanken zum Evangelium

Wenn wir von Himmel und Himmelfahrt reden, schauen wir automatisch noch oben, obwohl wir wissen, dass Gott nicht irgendwo über dem Sternenzelt ist, sondern Gott ist überall. Was bedeuten die Worte "Himmel" und »Himmelfahrt«? Für das, was wir "Himmel" nennen, gib es in der englischen Sprache zwei Worte: SKY und HEAVEN. "Sky" - das ist das, wo sich Luftfahrtfahrzeuge tummeln, das ist Weltall, das Universum, wohin die Astronauten fliegen und wo sie experimentieren. "Heaven" aber - ist die liebevolle persönliche Beziehung von Mensch zu Mensch, von Mensch zu Gott. Ich tanze mit dir in den Himmel hinein... - hier gebrauchen die englisch sprechenden Menschen natürlich das Wort »Heaven«, das eine schöne, liebevolle und frohe Zukunft ausdrückt. Vielleicht kann uns der Vergleich dieser zwei Wörter "SKY" und "HEAVEN" helfen, zu verstehen was mit der Himmelfahrt Jesu gemeint ist. Jesus selber spricht nie von Himmelfahrt, sondern er sagt schlicht und einfach: Ich gehe zum Vater. Das ist der Sinn und das Ziel seines Lebens: beim Vater zu sein, denn ER ist sein Zuhause. Auch wir sehnen uns nach einem guten Zuhause. Wenn wir als junge Menschen, unser Elternhaus verlassen, dann hat das gute Gründe, denn jeder möchte sich weiter entwickeln und irgendwann einmal selbständig werden. So sehnt sich also jeder nach einem neuen Zuhause, nach mehr Geborgenheit, nach Selbstbestätigung und Freiheit. Unser wirkliches Zuhause wird also meist nicht ein bestimmter Ort sein, sondern ein bestimmter Zustand. Ich werde also dort zu Hause sein, wo ich verstanden werde, wo ich Zuwendung, Liebe und Freundschaft erfahre. Mit anderen Worten: Zu Hause bin ich dort, wo ich glücklich bin. Und genau das meint Jesus: Himmel ist für ihn der Zustand des Frohen und Liebevollen Zusammenseins aller Menschen beim Vater. Somit ist Himmelfahrt der Weg zum Vater. Auf diesem Weg ist Jesus uns voraus gegangen, um uns eine Wohnung, eine ewige Heimat, ein ewiges Zuhause zu bereiten. Es ist gut, wenn wir das erkennen und wissen dürfen, wohin wir wirklich gehören. Jesus ist beim Vater, aber zugleich ist er auch unter uns geblieben. Darum kann es auch schon hier und jetzt unter uns Himmel geben: denn überall dort, wo wir Lebensumstände schaffen, in denen sich Menschen gut, geborgen, glücklich und froh fühlen können, erleben wir ein Stückchen Himmel. Wo Menschen also einander in Liebe begegnen, wo die Liebe und die Güte ist, da ist Gott. Wo Menschen sich Vertrauen schenken, wo sie Gerechtigkeit schaffen, wo sie einander ermutigen, sich helfen und einander die Hände reichen - da ist Jesus, und da ist der Himmel.

 

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