Jesus

 

 

 

 

13. Sonntag im Jahreskreis
Lesejahr A

 

 

 

Evangelium: Matthäus 10, 37-42

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mit nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.


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Gedanken zum Evangelium

Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren - was meint Jesus damit? Welche Vorstellung hat Jesus bei diesen Worten? Nun der Ausdruck „das Leben verlieren” bedeutet hier nicht das Sterben, den Tod, sondern in erster Linie den Verlust des Lebenssinnes und der Lebensfreude und dann in der Folge eine innere Leere, Unzufriedenheit und Verdrossenheit. Jesus sagt die Worte „Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren, zu den Menschen, die ihr Leben an äußere Dinge hängen, er sagt es zu den Menschen, die glauben, sie finden ihr Glück in Geld und Besitz, in der Karriere, in äußerer Schönheit, in Ruhm, Ansehen und Prestige, in überschwänglicher Sexualität, im Vergnügen der Welt, im Luxus und in Machtpositionen. In den Augen der Welt sind solche Menschen ja die Gewinner, sie werden beneidet und als Idole angehimmelt und verehrt. Auf lange Sicht aber sind sie doch nur die Verlierer. Jesus spricht zu den Menschen, die ihr Leben an vergängliche Dinge hängen und nicht an das Ewige, also nicht an das, was ewig hält. Schließlich ist alles Irdische doch nur vergänglich. Alles - Macht, Ruhm, Geld, und Besitz sind vergänglich. Und all dieses Vergängliche kann niemals das volle Leben verschaffen. Nur ewig Bestehendes und Bleibendes kann die wahre Erfüllung bringen. Nur die Liebe Gottes ist ewig. Irdischen Güter, Freuden und Vergnügungen sind zwar auch wertvoll. Wir dürfen sie nicht verurteilen, aber wir dürfen sie auch nicht an die Stelle Gottes setzen, denn Glückseligkeit bringen diese niemals. Irdische Freuden sind nur ein ganz winziger Teil des Ganzen. Und es stellt sich die Frage, ob wir uns mit einem kleinen Teil zufrieden geben, oder ob wir doch einmal das Ganze möchten? Das, was Jesus will und uns gibt, das ist das Ganze, das Wahre, das Ewige, nur das ist unvergänglich. Jesus ist doch bei uns in Glück und Freude aber auch in Leid und Schmerz. Was können uns irdische Güter helfen, wenn wir krank sind oder trauern? Sie können uns in solchen Situationen keinen wirklichen Trost, keinen Halt und auch keine bleibende Heilung spenden, das kann nur Jesus. Die irdischen Güter geben vor, Glück und Heil bieten zu können, in Wahrheit können sie es aber nicht. Sie täuschen nur vor, Sie betäuben und lenken vom Wesentlichen ab und führen Menschen von sich selber weg. Wer sein Herz daran hängt, wird sich verlieren. Das aber, was Jesus uns gibt, ist unzerstörbar und unvergänglich. Jesus will in uns die Sehnsucht wecken: Du, es gibt noch viel mehr, es gibt noch ein viel größeres Glück, wieso gibst du dich mit ein bisschen Leben zufrieden, du willst doch das Ganze, du hast doch Sehnsucht nach dem ganzen Leben. Dein Suchen und Sehnen kommt erst dann zur Ruhe, wenn es das Leben findet, dem nichts mehr fehlt. Jesus verurteilt aber auch die nicht, die bis jetzt nur ein bisschen Leben suchen, sondern er will in ihnen die Sehnsucht wecken nach dem ganzen Leben und verspricht, dass das ganze Leben zu finden ist: in IHM, wo Gott ist. Jesus leitet uns dazu an und er hilft uns, zum Wesentlichen zu gelangen. Jesus schimpft nicht mit Menschen, die noch nicht auf dem Weg zum wahren und ganz erfüllten Leben sind, sondern er stellt ihnen etwas viel Größeres in Aussicht. Jesus nimmt den Menschen an der Hand und sagt zu ihm: Komm, ich führe dich zu einem Glück, das vollkommen ist, und zu deiner wahren Erfüllung und zur Vollendung. Diese Vollendung kann dir die Welt niemals geben. Wenn du also dein Leben verlierst um meinetwillen, wirst du es gewinnen.

 

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