9. Sonntag im Jahreskreis
Lesejahr A
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes! Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
Wer meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann der sein Haus auf Fels baut. Jedes Haus braucht ein Fundament, damit es fest in der Erde verankert ist, denn dann kann das nicht passieren, von dem wir öfters in den Nachrichten hören und von dem Jesus im heutigen Evangelium spricht hat: Dann kann kein Sturm, kein Unwetter, keine Überschwemmung das Haus zum Einsturz bringen. Ein Fundament sieht man meistens nicht, weil es immer unterhalb des Hauses steckt. Manche Häuser haben darum auch manchmal an einer Stelle, die jeder gut sehen kann, einen besonderen Stein, der an das Fundament erinnern soll: den Grundstein. Oft ist besonders geschmückt und trägt manchmal die Jahreszahl des Hausbaus. Er enthält oft auch Urkunden, die von der Zeit des Hausbaues erzählen. In sehr alten Häusern sind es keine Steine, sondern Holzbalken an gut sichtbaren Stellen. Auf denen steht dann oft einen nachdenklichen, frommen Satz. Wie zum Beispiel: „Holz und Stein bauen ein Haus, Glaube und Liebe schmücken es aus." So kann jeder Hausbau oft auch ein Sinnbild für unser Leben sein, denn wie jedes Haus – so braucht auch unser Leben ein festes Fundament. Auch dieses Fundament sieht man nicht, aber es bewährt sich in stürmischen, schweren Zeiten, die jeder von uns kennt; das können Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unglück, Todesfälle und ähnliches sein. Wie aber würde das aussehen, wenn Jesus das Fundament unseres Lebens ist? Wenn wir Menschen auf sein Wort hören und wenn wir leben und handeln wollten wie er, dann würden wir versuchen, auch in schweren Zeiten auf Gott zu vertrauen. Dann würden wir versuchen, nicht blinde Rache zu nehmen, wenn uns jemand ärgert oder verletzt. Dann würden wir versuchen zu helfen, wo es nötig ist, ohne zu überlegen, was wir selber davon haben. Dann würden wir auch in Krankheit oder in Unglücksfällen auf Gottes Fürsorge und Vorsehung vertrauen. Ja und dann würden wir vielleicht auch einmal erfahren können, dass Gott uns immer wieder neue Kraft und neuen Mut schenkt. Wenn wir uns in unserer Welt einmal umschauen, dann werden wir bemerken, dass Menschen ihr Leben unter sehr unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachten. Der eine denkt vielleicht ans Geld und nur an den nächsten Urlaub, der nächste sorgt sich um den Beruf oder die Familie, etwas gläubigere Menschen werden u. a. auch die Verantwortung sehen, die sie Gott gegenüber für ihr Leben und das ihrer Mitmenschen haben. Diese Verantwortung gegenüber Gott und den Menschen gilt es zu erkennen. Wenn dann Christus auch der Eckstein, dieser Dreh- und Angelpunkt des Hauses, der Familie, der Ehe und des Lebens ist und bleibt, dann brauchen wir uns wirklich keine ernsthaften Sorgen zu machen, dann können und werden wir voll Gottvertrauen leben und arbeiten. Gehalten, getragen und beschirmt von Gottes Liebe.